​ Martha L. Bachmayer
ZFD - ÖZAK Implatologie
Dr. med. dent.
Zahnarztangst
​Häufig ist diese Zahnarztangst auf schmerzhafte Erlebnisse in der Kindheit zurückzuführen. Diese Ängste bleiben leider häufig bis in das Erwachsenenalter erhalten.
Die Folge ist, dass der Zahnarzt meistens nur im Notfall, wenn die Schmerzen nicht vergehen, aufgesucht wird. Vorsorgeuntersuchungen bleiben völlig aus und die Zahngesundheit leidet enorm.
Am traurigen Ende steht meist ein abnehmbarer Zahnersatz. Dieser ist mit großen Einbußen verbunden, das allgemeine Wohlbefinden lässt erheblich nach.
Was ist Angst?
Angst ist - wie Freude, Trauer, Wut und Scham - ein Grundgefühl, das der Mensch in verschiedenen Lebensabschnitten mit unterschiedlichen Inhalten ausstattet. Angst ist evolutionsgeschichtlich betrachtet ein sinnvoller und hilfreicher Affekt, der uns vor den zahlreichen Gefahren in früherer Zeit warnte und, bei angemessener Reaktion darauf, vor deren Folgen schützte. Natürlich ist der heute in den Industriestaaten lebende Mensch nicht mehr den gleichen Gefahren ausgesetzt wie damals. Die Grundgefühle und die damit verbundenen Reaktionen haben sich aber kaum verändert. Längst beziehen sich unsere Ängste also nicht mehr nur auf unmittelbare Gefahrensituationen, sondern werden mit Inhalten ausgekleidet, die häufig mit uns selbst zu tun haben.
Angst ist zudem zu einem großen Teil erlernt und hängt oft mit traumatischen Erfahrungen in der Vergangenheit, meist in der Kindheit und Jugend, zusammen. Erlebte Gefahrensituationen brennen sich tief in das Gedächtnis ein, was biologisch auch sinnvoll ist, und so begleiten uns manche dieser Erfahrungen und machen uns auch noch zu schaffen, wenn wir schon erwachsen sind. So ist ein wesentlicher Faktor bei der Manifestation von z.B. sozialen Ängsten, zu hohe Ansprüche an sich selbst. Manche Menschen verlangen von sich, alles perfekt machen zu müssen, sich keine Fehler erlauben zu dürfen. Mit diesem eigenen Anspruch steigt auch die Angst, Fehler zu machen, sich zu blamieren und kritisiert zu werden. Verlust an sozialer Wärme und Empathie trägt zu dieser Problematik bei und so wird dieses Streben nach Perfektion häufig zu einer Angstreaktion.
Diese Angst beruht nicht auf wahren Gefahrsituationen, sondern ist oft der Ausdruck eines geringen oder angeschlagenen Selbstwertgefühls. Je geringer das Selbstwertgefühl ist, je mehr man denkt, nicht in Ordnung zu sein, umso mehr entwickelt man Angst vor Ablehnung und Kritik. Manche Menschen kompensieren diese Angst mit materiellem Konsum, andere reagieren mit Rückzug, andere wiederum verfolgen verbissen ihre Kariere - was aber immer bleibt ist die Angst. Die heutigen Ängste sind also meistens ein Konstrukt, bestehend aus Erfahrungen, Erziehung, sozialer Intelligenz und evolutionsbiologischen Verarbeitungsmustern. Millionen Menschen bekommen täglich Spritzen, Millionen Zähne werden täglich behandelt und trotzdem gibt es sehr viele Menschen, die den Zahnarztbesuch als eine unüberwindbare Gefahr betrachten.
Der Angstpatient beim Zahnarzt!
Bei genauerem Hinsehen geht es aber weniger um die Angst vor der Behandlung, häufig verbirgt sich hinter der sogenannten Zahnarztphobie ein Kindheitstrauma, Scham und die damit verbundene negative Energie. In einer solchen Situation entstehen Gefühle von Ohnmacht und Angst umso schneller, je schwerer man sich tut, anderen Grenzen zu setzen bzw. „nein“ zu sagen. Bei manchen Menschen verbirgt sich hinter einer Zahnbehandlungsphobie also vor allem „Schamangst“, weil sie wegen schlechter Zahnhygiene Kritik durch den Zahnarzt erwarten. Viele Menschen leiden ihr Leben lang unter einer solchen Lebensbeeinträchtigungen. Das kann auch pathologische Züge annehmen und zu einer richtiggehenden Lähmung des Betroffenen führen. Dabei spielt es keine Rolle, ob man vor etwas Bestimmtem Angst hat (z.B. Autofahren, Turmbesteigung) oder ob die Angst scheinbar aus "heiterem Himmel" kommt und der Betroffene nicht genau sagen kann, wovor er Angst hat - oft auch vor der Angst selbst. Angemessenes Reagieren oder Handeln ist dann häufig unmöglich geworden, was zu erheblichen Problemen bei der Arbeit oder im Umgang mit anderen führen kann.
Wie können Sie als Patient dieser Angstspirale entrinnen? Hier ein paar Tipps, die Ihnen dabei helfen können, Ihre Angst zu meistern und ihre Zahngesundheit zu sichern:
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